Im Marketing wird häufig mit erprobten Strategien gearbeitet, mit denen sich verschiedene Ziele verfolgen lassen. Eine solche Marketingstrategie ist das sogenannte Inbound Marketing. Nachfolgend erfahren Sie mitunter, was genau mit Inbound Marketing gemeint ist und welche Vor- und Nachteile die spezielle Strategie mit sich bringt.
Autor: Thomas W. Frick, 13.12.2019, Thema: Inbound Marketing
Was ist Inbound Marketing?
Beim Inbound Marketing, das auch Pull Marketing genannt wird, dreht sich alles um die Kunden, sowie um deren Bedürfnisse und Interessen. Die Strategie zielt darauf ab, neue Kunden zu gewinnen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Im Fokus stehen dabei eine rege Interaktion, das Schaffen einer Vertrauensbasis und das Wecken von Begeisterung. Es geht darum, Kunden genau dort abzuholen, wo sie sich befinden. Inbound Marketing zwingt Produkte nicht ins Bewusstsein von potenziellen Kunden, sondern sorgt dafür, dass die Kunden – zum Beispiel im Rahmen ihrer Problemlösungssuche – selbst auf das Produkt aufmerksam werden. Damit dies funktionieren kann, muss die Strategie auf eine umfassende Markt- und Zielgruppenanalyse aufbauen. Später im Prozess spielt das Erstellen und Platzieren von passendem Online Content eine große Rolle, wobei das Thema SEO nicht vernachlässigt werden darf. Trotzdem geht es hierbei nicht nur um die richtigen Keywords und zufriedenstellende Rankings. Schließlich soll der Content beim Leser zu Begeisterung führen und ihn diskret von dem angebotenen Produkt überzeugen. Alle Maßnahmen sollten letztendlich auch dazu beitragen, die Marke zu etablieren und das Image des Unternehmens zu stärken.
Übrigens: Da die Kunden im Idealfall über den Content direkt auf die Website des Unternehmens gelangen, muss diese zwingend ansprechend und userfreundlich gestaltet sein.
Die Inbound Marketing Kanäle
Inbound Marketing findet heute fast ausschließlich online statt. Je nach Zielgruppe, bieten sich verschiedene Social Media Plattformen an, sodass Inbound Marketing nur in den seltensten Fällen ohne Social Media Marketing auskommt. Auch unabhängige Blogs, Podcasts, Videos und Ebooks bieten sich im Rahmen dieser Strategie an.
Übrigens: Oftmals besteht eines der Ziele darin, eine eigene Community rund um das Unternehmen oder Produkt aufzubauen. Sie fragen sich, wie genau Sie von einer solchen Community profitieren können? Dann sollten Sie sich unseren Artikel über Community-Management ansehen.
Vorteile von Inbound Marketing
Diese Vorteile hat die Marketingstrategie zu bieten:
Mehrwert statt Spam
Inbound Marketing gewinnt Kunden über eine äußerst unaufdringliche, lösungsorientierte „Ansprache“. Der potenzielle Kunde entdeckt das Produkt für sich, anstatt ungefragt darüber informiert zu werden. Aus diesem Grund kann er sich weitaus leichter für das Angebot begeistern, als es beispielsweise über Plakatwerbung, TV und Radiospots oder Postwurfsendungen der Fall ist.
Geringe Streuverluste
Da sich Inbound Marketing konkret auf eine Zielgruppe konzentriert, sind die Streuverluste enorm gering.
Kostengünstig
Das Veröffentlichen von Content über Social Media Kanäle ist kostenlos. In der Folge lässt sich die Marketingstrategie vergleichsweise kostengünstig umsetzen.
Übrigens: In den sozialen Medien ist das richtige Timing ein wichtiger Faktor. Hier erfahren Sie mehr über die Social Media Prime Times.
Langfristige Wirkung
Content der einmal erstellt und platziert ist, bleibt und kann Kunden daher ohne weiteres Zutun langfristig begeistern.
Lernen durch Interaktion
Durch die angestrebte Interaktion mit Kunden hat das Unternehmen die Möglichkeit, zu lernen und sich, beziehungsweise seine Produkte, zu verbessern. Kunden werden dazu ermutigt, Kontakt aufzunehmen und ihre Meinung zu äußern – ganz egal, ob diese positiv oder negativ ausfällt.
Hat Inbound Marketing auch Nachteile?
Wo sich die Vorteile häufen, ist, wie so oft, auch der ein oder andere Nachteil zu finden. Inbound Marketing stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Die Strategie kann keinesfalls über Nacht Früchte tragen, sondern benötigt in aller Regel eine Menge Zeit. Schließlich dauert es, bis man sich eine gewisse Followerzahl in den sozialen Medien erarbeitet hat, das Kreieren von Content sollte nicht unterschätzt werden und hat man es erst einmal geschafft, eine rege Community aufzubauen, muss diese verwaltet und gepflegt werden. Kurzum: Ohne Geduld, Know-how, Kreativität und eine ordentliche Portion Herzblut geht es einfach nicht.
Ist Inbound Marketing immer eine gute Idee?
Lauscht man den Meinungen von Marketingexperten, stimmen die meisten in einem Punkt überein: Inbound Marketing ist „in“ und passt optimal in die heutige Zeit. Dennoch ist vollkommen klar, dass sich die Marketingstrategie nicht für ausnahmslos jedes Unternehmen eignet. Produziert man Konsumgüter, zum Beispiel Nahrungsmittel, durchläuft der Kunde in der Regel einen sehr einfachen Entscheidungsprozess und entscheidet sich direkt im Laden für oder gegen ein Produkt, ohne sich zuvor weiterführend zu informieren. In diesem Fall ergibt Inbound Marketing wenig Sinn. Dasselbe gilt für Firmen, die hauptsächlich im B2B-Bereich agieren, keine eigene Content-Kompetenz besitzen oder einen recht überschaubaren Zielkundenkreis haben.
Übrigens: Bevor man sich auf Inbound Maßnahmen stürzt, sollte man außerdem genau nachrechnen, ob sich die Investition lohnt. Ein Faktor, den es hier zu berücksichtigen gilt, ist die Marge.
Inbound und Outbound Marketing
Fällt das Wort „Inbound“, ist „Outbound“ meistens nicht weit. Beim Outbound, beziehungsweise Pull Marketing wird der Spieß sozusagen umgedreht. Anstatt Content bereitzustellen und die Kunden damit „anzuziehen“, wird ein Produkt im Sinne der Outbound Strategie in den Markt hineingedrückt. Klassische Outbound Maßnahmen sind beispielsweise TV Spots, Telefonmarketing, Werbebanner, etc. Hierzu haben wir jedoch einen weiteren Artikel geplant und sobald er veröffentlicht ist, verlinken wir ihn an dieser Stelle.
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