Während Printwerbung lange Zeit als Norm galt, wird sie mittlerweile vom Online-Marketing in die Ecke gedrängt. Aber bedeutet das auch zwangsläufig, dass Print-Marketing keine Zukunft mehr hat? Und welche Vor- und Nachteile haben beide Varianten? Diese und weitere relevante Fragen werden im folgenden Artikel geklärt.
Autor: Thomas W. Frick, 02.10.2019, Thema: Online vs. Print
Print-Marketing: Liegt die Print-Werbung im Sterben?
Sieht man sich die Verkaufszahlen der Printausgaben überregionaler Tageszeitungen an, kann man nicht übersehen, dass Printmedien offenbar einen starken Rückgang in der Nachfrage erleben. Im zweiten Quartal des Jahres 2010 gelangte die BILD über 3 Millionen mal in die Hände interessierter Leser. 2019 wurden im selben Quartal dagegen weniger als 1,5 Millionen Exemplare verkauft. Daraus könnte man folgern, dass Digital in und Print out ist. Die Erfahrung zeigt aber: Flyer, Prospekte, Plakate, Broschüren und Co. werden noch immer reichlich produziert und gut wahr- und angenommen. Guten Gewissens kann man die Print-Werbung also definitiv noch nicht als tot bezeichnen.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
Online-Marketing: Das Internet auf dem Siegeszug
Es gibt kaum noch große Unternehmen, die kein Online-Marketing betreiben. Ob in den sozialen Medien, über Werbebanner, Pop-Ups und eigene Kanäle, durch eine eigene Website mit Videoclips oder per Mail – Online-Werbung ist allgegenwärtig und absolut nicht mehr wegzudenken. Das liegt natürlich auch an den vielfältigen Vorteilen, die diese Art der Werbung mit sich bringt und die wir im nächsten Abschnitt dieses Artikels genauer beleuchten. Bislang spricht allerdings nichts eindeutig dafür, dass Online-Marketing die Print-Werbung komplett verdrängen und vor allem ersetzen kann.
Die Vor- und Nachteile des Online-Marketings
Diese Vor- und Nachteile hat das moderne Online-Marketing:
Zielgruppengenauigkeit
Über die sozialen Medien können klar definierte Zielgruppen direkter erreicht werden. Dadurch lassen sich Streuverluste gering halten und die Werbemaßnahme trifft überwiegend auf Personen, die möglicherweise zu Kunden werden können.
Reichweite
Je nach Plattform, geplanten Maßnahmen, Netzwerk und Anzahl an Followern /Abonnenten lässt sich online zügig eine hohe Reichweite erzielen. Das gilt vor allem für Social-Media-Marketing. Beiträge werden von Menschen geteilt und können, bei entsprechend gutem und ansprechendem Inhalt, viral gehen.
Messbarkeit
Mithilfe verschiedener Tools lässt sich der Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme schnell und zuverlässig messen. Dabei werden mehrere KPIs – zum Beispiel die Bounce Rate oder die Click Rate – herangezogen.
Aktualität
Online-Marketing ermöglicht eine hohe Aktualität. Maßnahmen lassen sich zügig optimieren und Beiträge können ruckzuck an aktuelle Themen und Anlässe angepasst werden.
Kosten
Im direkten Vergleich sind viele Maßnahmen des Online Marketings kostengünstig.
Hört sich gut an, oder? Leider ist nicht alles Gold was glänzt – in diesem Fall zumindest nicht pures Gold. Mit diesen Mankos ist beim Online-Marketing zu rechnen:
Reizüberflutung
Die Beliebtheit des Online-Marketings hat dazu geführt, dass man im Netz heute fast schon von Werbung erschlagen wird. Dies führt zu einer Reizüberflutung, in deren Folge einer Werbung einfach keine Beachtung mehr geschenkt wird. Wer nicht auf „Weniger ist Mehr“ setzt, hat gute Chancen, seine Zielgruppe zu nerven, anstatt sie für sich zu gewinnen.
Spam
Bei E-Mail-Marketing ist die Gefahr groß, dass die Mails direkt im Spam-Ordner landen. Und selbst wenn es gelingt, diesen zu umschiffen, wird der Empfänger die Mail unter der Vielzahl anderer Mails, die täglich mehrfach in seinen Posteingang trudeln, vielleicht übersehen. Mehr Informationen zum Thema E-Mail-Marketing finden Sie hier.
Seriosität
Vor allem von älteren Menschen wird Print-Werbung immer noch als seriöser eingestuft, als es bei Online-Werbung der Fall ist.
Aktualität
Moment mal – war die Aktualität nicht eigentlich ein Vorteil? Richtig! Sie kann aber auch zu den Nachteilen gezählt werden. Online-Werbung kann nicht nur aktuell sein, sondern sie muss es sein. User erwarten von digitalen Medien eine deutlich höhere Aktualität als von Printmedien.
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Die Vor- und Nachteile des Print-Marketings
Print-Werbung bringt die folgenden Vorteile mit sich:
Vertrauen und Seriosität
Wie bereits erwähnt, werden Druckerzeugnisse oft mit Seriosität in Verbindung gebracht. Einer gedruckten Werbung bringt man mehr Vertrauen entgegen als einem Pop-Up im Internet.
Haptische Wahrnehmung und Erinnerungswert
Print-Werbung kann man in vielen Fällen nicht nur sehen, sondern auch anfassen. Man hält den Werbebrief in der Hand und erfasst ihn so mit zwei, anstatt mit nur einem Sinn. Und je mehr Sinne angesprochen werden, desto eher bleibt die Werbung in Erinnerung. Doch zuvor gilt es die Hürde zu meistern, dass das jeweilige Print-Medium in die richtigen Hände kommt.
Diese Punkte sprechen gegen die Print-Werbung:
Kosten
Gedruckte Werbemittel kosten vergleichsweise viel Geld.
Streufaktor
Eine genaue Zielgruppenansprache ist schwierig, sodass mit einem hohen Streufaktor zu rechnen ist.
Aktualität und Möglichkeit der Korrektur
Einmal gedruckt, können die Print-Werbemittel nicht mehr korrigiert werden. Außerdem können Broschüren und Co. dem Anspruch höchster Aktualität kaum gerecht werden.
Crossmedia-Marketing: Online und Print sinnvoll kombinieren
Sie sehen: Sowohl Print- als auch Online-Werbung haben ihre Vor- und Nachteile und kaum ein Unternehmen wird es schaffen, seine Zielgruppen optimal anzusprechen, wenn es nur auf das Eine oder das Andere setzt. Die Lösung heißt deshalb Crossmedia-Marketing. Wer es schafft, Online- und Print-Marketing so zu kombinieren, dass jede Zielgruppe ihre bevorzugte Ansprache erhält, und beide Bereiche aufeinander abstimmt, wird in den meisten Fällen den größten Erfolg haben.
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